Dienstag, 18. November 2008
Das Geisterschiff


Das Schiff meiner Geister fährt ziellos durch die Nacht,
Überall, wo es anlegt, gibt es eine Schlacht,
Verwundet fliehen meine Geister zurück aufs Meer,
Mit jedem Hafen scheuen sie das Festland mehr,
Stumme Schrei hallen durch die kalte Nebelwand,
Sie kommen nie an und das haben sie erkannt

Wo ist der Leuchtturm, der sie sicher in den Hafen bringt?
Wo ist der Chor, der das Freudenlied anstimmt?
Wo ist die weiße Fahne, die im Winde weht?
Wo ist der Mann, der wartend dort im Hafen steht?
Wo ist das Glück, welches ich nie fand?
Warum verschwindet nicht endlich diese Nebelwand?

Begleitet vom Leid setze ich meine Reise fort,
Mit all meinen traurigen Geistern an Bord,
Mit den längst vergangenen Geschichten,
Die mich innerlich vernichten
Wo ist die Rettung für mein trauriges Herz?
Wo ist der Kämpfer gegen diesen Schmerz?

Verzweifelt schau ich auf das tosende Meer,
Die Hand vor Augen seh ich nicht mehr,
Tränen verschleiern meinen Blick,
Ich sag Lebwohl und sehe nicht zurück,
Meinen letzten Wunsch flüstere ich nur für dich:
Spring ins kalte Wasser und rette mich.

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